Onser schwäbischer Mundartstammtisch in Erligheim im „Grünen Baum“ war oifach wieder bodagut, was vor ällem an onserer Gästin Sabine Schief glega hat, aber au an dene 35 Stammtischler und -innen, die mittlerweile regelmäßig emmer am ledschda Donnerschdig scho beim Reikomma gut druff send.
Mitta im Saal hat d´Sabine Schief mit wenig Requisiten a Bühnenatmosphäre gschaffa, und des ohne Podest und Scheinwerferlicht, was ja wirklich schwierig isch, aber sie hat sofort älles im Griff ghett, au die Zuspätkommer und Neischwätzer, die sie oifach in ihr Darbietung miteibaut hat.
Vorgstellt und über ihrn Werdegang ausgfragt isch sie aber noch vorher von ihrm Namensbäsle worda, dr Sabine Essinger, also von mir. Bloß ganz kurz, weil des kann mr au auf ihrer Homepage nachlesa: Sabine Schief nennt sich „Herzhumoristin und Kabarettistin“. Am meista kennt mr sie als Gründerin, Managerin, Texterin und Frontfrau vom Mundartkabarett-Duo „i-Dipfele“, das sich 2014 aufglöst hat. Sie hat aber immer noch grad gnug zom do. Mit ihrm Kabarett „Schief Solo“ spielt se zwoi Programme und sie hot a eigena Kleinkunstbühne in Untertürkheim „Schief gewickelt“. Und sie erarbeitet im Moment a selbstgschriebenes Ein-Personen-Open-Air-Theaterstück über d´ Königin Katharina an der Grabkapelle auf ´m Württemberg.
Trotzdem hat sie sich Zeit gnomma für uns und uns ´n unterhaltsama Abend gschenkt. Rahmen und Inhalt für ihre Lieder und Sketche liefert ihr übrigens ihr oigene Verwandtschaft, die sie aber sowas von gut beobachtet und nachmacht: Irina Kalaschnikowa aus Kasachstan mit Akzent und Seele verbreitet Lebensweisheiten, Onkel Georg lässt sich sei schlechte Laune ned verderba, Tante Gertrud und Onkel Hans händlat nach 60 Ehejahren immer noch mitanander, und au ihr Vaddr tröstet wie immer liebevoll dr Muddr, wenn se sich wehdo hat: „Komm, i dapp dr uff d´Zaiha, na spürsch dr Rest nemme“!
Sabine Schief hat ned nur parodistisches Talent sondern au eine Wahnsinns-Gesangsstimme mit großer volltönender Bandbreite, neba der so manche Schlagersängerin neidvoll verblassa dät. Egal, ob sie a Heimatlied, dr Schokoladentango, a Lied für d´Freundin oder a Kosewörterlied, das in Schimpfwörter übergeht, singt – mr spürt in allem dr Leitspruch von ihrer Oma Emma: „Die wichtigschte Bildung isch die Herzensbildung“.